Rioja ist die berühmteste, traditionsreichste und ganz sicher auch eine der besten Weinbauregionen Spaniens, die Weine genießen Weltruf. Rioja ist auch eine der Keimzellen des spanischen Qualitätsweinbaus, denn von hier wurden auch die ersten in Flaschen gefüllten Weine der Iberischen Halbinsel Mitte des 19. Jahrhunderts exportiert. Das Gebiet erlebte einen enormen Know-how-Transfer, als gegen Ende des 19. Jahrhunderts viele Winzer aus Bordeaux ihre von der Reblaus verwüsteten Weinberge an der Gironde verließen und in die Region am Ebro auswanderten, um hier, wo die Reblaus noch keine Schäden angerichtet hatte, Wein zu erzeugen. Geblieben ist aus dieser Zeit die obligatorische Fassreife in kleinen Eichenfässchen für die Top-Qualitäten, vor allem für die Qualitätsstufen Reserva und Gran Reserva. Heute bewirtschaften ca. 19.000 Winzer etwa 63.000 Hektar Weinberge, viele davon aber als reine Produzenten, die ihre Trauben an die großen Häuser wie Marques de Caceres oder Bodegas Berberana verkaufen. Das Klima in den Ausläufern der Pyrenäen, wo die Weinberge auf 300 bis 800 Meter über dem Meeresspiegel liegen, ist durch den atlantischen Einfluss jenseits des Pyrenäen-Massivs kühl, allerdings hält die Bergkette auch Regen ab, sodass nur recht wenig Niederschlag fällt. Die Rioja teilt sich in insgesamt drei Subregionen: in die hoch gelegenen Regionen Alavesa, nördlich des Ebro, und Rioja Alta, westlich der Hauptstadt Logrono, und die wesentlich tiefer gelegene Rioja Baja. Die Böden reichen von Schwemmlandböden über eisenhaltige Lehmböden bis hin zu Kalk-Lehm-Böden. Insgesamt sind sieben Rebsorten für die Erzeugung von Rioja-Weinen zugelassen: drei für Weißwein und vier für Rotwein. Rioja besteht in der Regel aus einem Verschnitt der zugelassenen Sorten ebenso wie der Subregionen, um den Weinen Substanz, Komplexität und Kraft, aber auch Farbe zu verleihen. Über die Zusatzbezeichnungen wie Crianza, Reserva oder Gran Reserva entscheidet die Dauer der Fass- und Flaschenreife.